Das Kleingartenwesen in Sachsen-Anhalt entwickelt sich auch in diesem Jahr positiv. In den vergangenen Jahren stagnierte der Abwärtstrend, der Ende der 1990er Jahre eingesetzt hatte. Das ergab die Auswertung der aktuellen Statistik.
Unter dem Dach des Verbandes sind mit Stand Januar 2022 89008 Gartenfreunde in 1632 Kleingärtnervereinen organisiert. Von den Kleingärtnern werden 88457 Parzellen bewirtschaftet. 1856 Parzellen werden von ausländischen Bürgern und ihren Familien genutzt. 261 Gärten betreiben soziale Organisationen, wie die DRK Tafelgärten, die Malteser oder die Johanniter.
Die durchschnittliche Pacht für einen Kleingarten in Sachsen-Anhalt beträgt je qm in €: 0,10 € bei einer Pachtpreisspanne je qm von 0,01 € - 0,52 €. Die Kleingartenpachtfläche im Landesverbandsgebiet liegt bei insgesamt 4793,3825 ha. Davon befinden sich 55 Prozent im Kommunalbesitz.
Unsere Kleingärtner sind mehrheitlich längst auf dem Weg Richtung Zukunft. Insektenschutz gehört in vielen Vereinen längst zum Programm. Schmetterlingswiesen, Blühstreifen und Insektenhotels sind Standard, eine beträchtliche Anzahl unserer Kleingärtnervereine hält Bienen in den Anlagen.
Naturnahes Gärtnern steht nicht nur bei Jung-Gärtnern hoch im Kurs – auch für Alteingesessene sind Herbizide und chemisch-synthetische Mittel gegen Pilzbefall und Schadinsekten inzwischen längst passé. Stattdessen setzt man auf gute Fachberatung – und gegenseitige Hilfe.
In erster Linie sollen sich unsere Kleingärtner und die die es werden sollen in unseren Kleingartenanlagen wohl fühlen. Viel Grün und die Möglichkeiten gerade mit Beginn der Vegetation im Frühjahr immer wieder Neues zu entdecken, macht unsere Kleingärten interessant.
Unsere naturverbundene Freizeitbetätigung gibt es überall dort wo der Schutz, die Pflege und die naturnahe Gestaltung eingeschlossen ist. Wenn eng in den Vereinen für Natur und Umwelt zusammengearbeitet wird entstehen viele das Landschaftsbild belebende Anlagen. Dabei geht es auch um den sinnvollen Umgang mit dem Boden und den natürlichen Wasserressourcen. Der Schutz und die Einrichtung von Lebensräumen für unsere heimische Flora und Fauna, eine begründete Fruchtfolge und Mischanbau sollten hierbei im Vordergrund stehen.
Das was uns Kleingärtner unverwechselbar und eigenständig macht, ist die aktive Erholung, der Umgang mit der Natur, schönen Blumen, der Anbau von frischen Obst und Gemüse für den Eigenbedarf und soziale Beziehungen im Verein.
Dadurch wird unmittelbar körperliches und psychisches Wohlbefinden gefördert.
Wir sollten uns vielmehr vor Augen führen, was den Wert unserer kleinen Gärten ausmacht, welche Kraft wir daraus schöpfen und daran erfreuen.
Olaf Weber
LVGSA e.V.